Traumata können tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben und unsere Beziehungen haben. Oft zeigen sie sich in Form von Bindungsängsten, emotionalem Rückzug, Konfliktscheu oder Misstrauen. In der traumsensiblen Paartherapie geht es darum, diese Muster zu erkennen, zu verstehen und gemeinsam Wege zu finden, um sie zu überwinden.
Die traumsensible Paartherapie ist ein spezieller Ansatz, der die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen auf die Beziehungsdynamik in den Fokus nimmt. Traumata, sei es aus der Kindheit oder späteren Lebensphasen, können unbewusst das Verhalten in der Partnerschaft beeinflussen. Dieser Therapieansatz hilft Paaren, eine neue Ebene des Verständnisses und der Verbindung zu erreichen.
Paare sehr viel streiten, die Auseinandersetzungen immer wieder extrem hochkochen, sie sich in On-Off Dynamiken bewegen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Konflikte aus traumatisierten Bindungserfahrungen der Personen gespeist und am Leben erhalten werden.
Bindungstraumata und ihre Auswirkungen:
Von traumatisierenden Bindungserfahrungen spricht man, wenn grundlegende Bedürfnisse nach Bindung, Nähe, Geborgenheit, Wärme und Sicherheit – insbesondere in der Kindheit – nicht erfüllt wurden. Dazu zählen emotionale Vernachlässigung, Missbrauch, Gewalt oder sexuelle Übergriffe durch nahe Bezugspersonen. Auch der Verlust von wichtigen Bindungspersonen in frühen Lebensjahren kann zu einem Bindungs- oder Entwicklungstrauma führen.
Nicht nur Kindheitserfahrungen prägen uns: Auch Liebesbeziehungen im Erwachsenenalter können traumatisierende Qualitäten aufweisen und unsere Fähigkeit zu vertrauen und echte Nähe zuzulassen nachhaltig beeinflussen.